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Freiburg: Indikatoren als Gradmesser für den Klimaplan

Im Jahr 2022 aktualisierte die Stadt Freiburg ihre CO₂-Bilanz grundlegend. Dieses Jahr wurde zum Referenzjahr für die Klimastrategie der Stadt. Auf dieser Grundlage wurden die Klimaziele 2024 veröffentlicht und der vollständige Klimaaktionsplan 2025 präsentiert. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Fortschrittskontrolle anhand einer Reihe von Indikatoren.

Der Freiburger Klimaplan auf einen Blick

Bildnachweis: Stadt Freiburg

Bildnachweis: Stadt Freiburg

Eine Bilanz, die auf Netto-Null abzielt, aber nicht bei Null beginnt

Die CO2-Bilanz für das Referenzjahr 2022 unterscheidet zwischen den Treibhausgasemissionen des Gemeindegebiets (territoriale Bilanz) und denen, die von der Gemeindeverwaltung verursacht werden (Verwaltungsbilanz). Ausserdem weist sie die jeweiligen Geltungsbereiche für die Herkunft der Emissionen aus (Scope 1, 2, 3).

Diese Bilanz sowie eine detaillierte Analyse aller verfügbaren Daten bildeten die Grundlage für die Erarbeitung des Klimaplans. Damit ist es möglich, eine Reihe von Schlüsselindikatoren zu identifizieren, deren Fortschritt im Hinblick auf das Netto-Null-Ziel zu messen, geeignete Massnahmen abzuleiten und die notwendigen Instrumente zur Fortschrittskontrolle festzulegen.

Der 2025 veröffentlichte Klimaplan der Stadt Freiburg umfasst 32 Massnahmen, die jeweils mit konkreten Aufgaben und zeitlichen Vorgaben verbunden sind. Die Priorisierung ist dynamisch und muss regelmässig neu bewertet werden. Sie kann sich insbesondere mit der Entwicklung der Intensität der Klimafolgen und der Umsetzung der Massnahmen ändern.

Um die Minderungsziele festzulegen, wurde ein Quantifizierungsmodell entwickelt. Damit lässt sich die Entwicklung der Emissionen mit der Umsetzung der geplanten Massnahmen vergleichen. Bei vollständiger Umsetzung der vorgesehenen Massnahmen kann die Stadt Freiburg im Jahr 2047 das angekündigte Netto-Null-Ziel erreichen.

Eine strenge und kontinuierliche Überwachung einer Reihe von Indikatoren ist notwendig, um die Wirkung der Massnahmenumsetzung zu überwachen, damit das Netto-Null-Ziel auch wirklich erreicht werden kann. Wie Dominique Riedo, Sektorleiter ökologischer Wandel, erklärt, «sind die Indikatoren ein Schlüsselelement des Klimaplans. Es ist wichtig, sich intensiv damit zu befassen, denn ohne eine sorgfältige Überwachung navigiert man auf Sicht und läuft Gefahr, den falschen Weg einzuschlagen.»

Eine vielversprechende Entwicklung, die jedoch nicht schnell genug voranschreitet

Diese Grafik aus dem Null-Netto-Dashboard zeigt die Entwicklung der Umstellungsrate von Heizungen auf erneuerbare Energien.

Bildnachweis: Stadt Freiburg

Bildnachweis: Stadt Freiburg

Allgemeine Informationen zum Projekt

Erfolge

Konkretes Beispiel: Anteil fossiler Energie bei der Heizung und Umstellungsrate auf erneuerbare Energien

Im Jahr 2018 wurden im Gebiet der Stadt Freiburg 90 % der Gebäude mit fossilen Energien beheizt. Dieser Anteil ging bis 2025 auf 70 % zurück. Das ehrgeizige Zwischenziel besteht darin, bis 2030 einen Anteil von 50 % zu erreichen.
Zur Überwachung dieses Ziels dient ein Schlüsselindikator: die Umstellungsrate der Heizungsanlagen auf erneuerbare Energien bei Renovierungen. Zu Beginn des Monitorings, also 2017–2018, lag die Umstellungsrate bei 10 %. 2019 lag sie bereits bei fast 50 %. Die entscheidende Massnahme zur Beschleunigung der Umstellung war die Einführung einer kommunalen Bauordnung: Sie untersagt die Sanierung mit Ölheizsystemen und beschränkt den Zugang zu Gas auf den historischen Stadtkern und auf streng definierte Ausnahmen.

Jahr
2025
Ort
Freiburg
Effekte

Seit 2019 ist die Umstellungsrate auf über 90 % gestiegen, und es wurden nur wenige Ausnahmen gewährt, selbst in den Gebieten, in denen Gas noch zugelassen war. Trotz dieses Erfolgs zeigte das Monitoring des Indikators jedoch, dass die Geschwindigkeit der Umstellungen nicht ausreicht, um das Ziel von 50 % erneuerbarer Energie bis 2030 zu erreichen. Daraus resultierte die Notwendigkeit zusätzlicher Massnahmen, insbesondere einer Subvention für die vorzeitige Stilllegung fossiler Heizkessel. Je neuer der Heizkessel ist, desto höher fällt die Subvention aus.

Hilfsmittel

https://www.ville-fribourg.ch/de/klimaplan

https://www.ville-fribourg.ch/sites/default/files/inline-files/VDF_BrochureClimat_V12_FULL.pdf

https://www.ville-fribourg.ch/sites/default/files/inline-files/20250818_PO_PC_Publication_Annexe2.pdf

https://www.ville-fribourg.ch/de/news/ein-ehrgeiziger-klimaplan-und-ein-festival-fuer-nachhaltigkeit

https://www.ville-fribourg.ch/de/news/ausbau-der-unterstuetzung-fuer-die-energiewende

https://www.ville-fribourg.ch/de/energie/energie-subventionen

Massnahmen im Katalog

1.1.1 - Ziele und Konzept/Strategie/Leitbild Energie/Klima
1.1.2 - Bilanz und Indikatoren
5.2.1 - Erfolgskontrolle und Jahresplanung, Überwachung des Fortschritts

Gemeinden
Fribourg

Kontakt

Dominique Riedo
Vorstand Trägerverein Energiestadt
Ville de Fribourg Rue Joseph-Piller 7
1700 Fribourg
dominique.riedo@ville-fr.ch
0263517556
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